Wenn Gewalt gegen Lehrkräfte in Bayern selbst durch Schülereltern zunimmt …

Ist das dann ein Problem, das die „Bio-Deutschen“ verursachen? Oder liegt es an der allgemeinen gesellschaftlichen Verrohung? Oder ist es hauptsächlich der Masseneinwanderung nach Deutschland geschuldet? Gute Fragen. Eine aktuelle Umfrage zeigt jedoch, dass die Vorfälle seit 2022 drastisch zugenommen haben. Das kann mit der rigorosen Lockdown-Corona-Politik zu tun haben. Immerhin eine Zeit, in der in vielen Haushalten wegen Überforderung die Nerven blank lagen. Heute dürften das Phänomen andere Ursachen haben

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) beauftragt seit 2016 das Institut Forsa mit einer repräsentativen Untersuchung zu „Gewalt gegen Lehrkräfte“. In der jüngsten Erhebung (Oktober 2024) wurden 1.311 Schulleitungen befragt, darunter 254 in Bayern. Ergebnis: 59 Prozent der bayerischen und 60 Prozent der deutschen Schulleitungen berichten von einer Zunahme der Gewalt in den letzten fünf Jahren. Zwei Drittel der Lehrkräfte wurden in diesem Zeitraum beleidigt, bedroht oder belästigt.

Ein großes Problem ist dabei die mangelnde Unterstützung für betroffene Lehrkräfte. Nur 55 Prozent der bayerischen Schulleitungen geben an, dass Lehrkräfte in Gewaltfällen ausreichend Hilfe erhalten. Häufig sind Täterinnen und Täter uneinsichtig, Eltern verweigern die Kooperation, und bürokratische Hürden erschweren die Meldung von Vorfällen. In Baden-Württemberg kam es innerhalb von fünf Jahren an über 1.000 Schulen zu Übergriffen, was bedeutet, dass täglich mindestens eine Lehrkraft betroffen ist. Der VBE-Landesvorsitzende in Baden-Württemberg, Gerhard Brand, fordert die Politik auf: „Die Fürsorgepflicht des Staates endet nicht bei Lippenbekenntnissen. Es braucht klare Strukturen, die Lehrkräften psychologische und juristische Unterstützung bieten.“

Die Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV)-Präsidentin Simone Fleischmann bezeichnet die Entwicklung als erschreckend. Während 2022 noch 53 Prozent der Lehrkräfte direkte Angriffe meldeten, sind es inzwischen 65 Prozent. Neben verbalen Attacken nehmen auch Cybermobbing und physische Übergriffe zu. Der BLLV fordert mehr politische Maßnahmen, um die Situation zu verbessern. Wie wäre es mit einem schnellen Ende der selbstmörderischen Migrationspolitik? Oder glaubt man wirklich, dass die Eltern Jürgen und Liesel besonders Lehrerinnen bedrohen? Ist natürlich nicht auszuschließen.

Maßnahmen sind dringend erforderlich. 77 Prozent der Schulleitungen halten eine bessere Personalausstattung für notwendig, 75 Prozent fordern eine engere Zusammenarbeit mit der Polizei, 71 Prozent setzen auf Gespräche mit Schülerinnen und Schülern. Auch Fortbildungen zur Deeskalation (65 Prozent) und ein verbindlicher Schulkodex (60 Prozent) gelten als zentrale Maßnahmen. Die Täter sind überwiegend Schülerinnen und Schüler (99 Prozent bei physischen Übergriffen, 76 Prozent bei Cybermobbing), doch psychische Gewalt geht oft von Eltern aus (83 Prozent).

Nochmal Gerhard Brand: „Das soziale Klima ist in den letzten Jahren spürbar rauer geworden, dies spiegelt sich auch in den Schulen wider. Die Daten bestätigen, was wir als VBE in vielen Gesprächen mit Lehrkräften und Schulleitungen tagtäglich erfahren: Das Gefühl, dass das soziale Miteinander aufbricht.“ Könnte das an den grün-rot-schwarzen Spaltungskampagnen im „Kampf gegen rechts“ oder doch an dem eingangs erwähnten Zusammenstoß völlig unterschiedlicher Kulturen in den bundesdeutschen Klassenzimmern liegen?

Hans-Peter Hörner