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Die Bundesjugendspiele sind ein fester Bestandteil des schulischen Lebens in Deutschland und werden seit vielen Jahren – erstmals 1951 – an Schulen bundesweit durchgeführt. Selbst wenn heute der Fokus vermehrt auf Inklusion und individueller Förderung liegen sollte, stellen sich dennoch nicht die Fragen, ob solche sportlichen Leistungswettbewerbe noch zeitgemäß sind und welchen Wert sie wirklich haben. Auf der Homepage der Bundesjugendspiele heißt es nämlich ganz eindeutig: „Die Bundesjugendspiele sprechen durch ihren pädagogischen Ansatz ihre breitensportlich orientierte Ausprägung und ihr differenziertes inhaltliches Angebot in den Bereichen „Wettkampf“, „Wettbewerb“ und „Mehrkampf“ alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ihrem individuellen Leistungsvermögen an. Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung wird ein auf sie zugeschnittenes Angebot zur gleichberechtigten Teilnahme an den Bundesjugendspielen unterbreitet.“ Inklusiver, integrierender geht es nicht.
In einer Zeit, in der Bewegungsmangel und sitzende Lebensstile zu weit verbreiteten Gesundheitsproblemen führen, sind die Bundesjugendspiele eine tolle Gelegenheit, Schüler zum Sport und zur Bewegung zu motivieren. Die Teilnahme an den Spielen fordert und fördert die körperliche Fitness und trägt dazu bei, gesunde Lebensgewohnheiten zu entwickeln. Regelmäßige sportliche Betätigung wirkt sich positiv auf die physische Gesundheit aus und kann zudem Stress abbauen und das Wohlbefinden steigern. Teamgeist und Solidarität werden gefördert, sich sportlich zu messen und persönliche Ziele zu setzen, fördert das Selbstbewusstsein und stärkt das Selbstvertrauen.
Die Bundesjugendspiele sind also nicht nur Wettkampf, sondern auch Ansporn, sich sportlich zu engagieren. Die Möglichkeit, sich mit anderen zu messen und sich an sportlichen Vorbildern zu orientieren, motiviert viele Schülerinnen und Schüler dazu, ihre Grenzen zu überwinden und Höchstleistungen zu erbringen. Dabei lernen sie, dass Erfolg in der Regel mit Anstrengung und Ausdauer verbunden ist und dass es sich lohnt, für Ziele zu kämpfen. In einer Zeit, in der Bewegung und Sportlichkeit oft zu kurz kommen, sind die Bundesjugendspiele daher ein wertvoller Beitrag zur ganzheitlichen Bildung unserer Jugendlichen. Doch der linke Weltveränderungswille hält nun auch Einzug in die Bundesjugendspiele. Alle Grundschulen bis zur vierten Klasse müssen Leichtathletik und Schwimmen in Zukunft als „Wettbewerb“ austragen. Beim Geräteturnen darf man weiterhin von der ersten bis zur vierten Klasse zwischen „Wettbewerb“ und „Wettkampf“ wählen. Anders als der Wettkampf ist der Wettbewerb nicht normiert. So sollen die Bundesjugendspiele ab Herbst 2023 kindgemäßer werden, da auch auf zentimetergenaue Messungen mit dem Maßband oder der Stoppuhr verzichtet wird. Doch wenn klare Leistungsvorgaben überhaupt nicht mehr gemessen werden, dann sind am Ende alle gleich schlecht. Das ist vielleicht für linke Weltbeglücker ein erstrebenswerter Zustand, für die Sportlichkeit unserer Kinder ist es aber fatal. Nikolaus Blome schreibt dazu im Juli im Spiegel: „Die links-entschlossene Minderheit setzt sich durch. […] Sieger haben keine Lobby. So ist unser Land. […] Das vorherrschende Mindset ist die Flauschokratie, Distinktion steht unter Generalverdacht. Die kleinen Gemeinheiten des Lebens möglichst umfassend fernzuhalten, wird ein weiteres Mal zur Richtschnur der innerschulischen Organisation. […] Dabei kann auch die Rücksichtnahme auf eine Gruppe (vermeintlich) Schwacher ungerecht und unfair sein. Schulischen Erfolg kann man nämlich in mancher Hinsicht kaufen, in Villenvierteln gibt es mehr Nachhilfe und Geigenunterricht als in Sozialwohnungen. Und ich finde, es schadet im Falle des Falles niemandem, wenn er oder sie auf einer 50 Meter langen Aschenbahn erfährt, dass der reichen Eltern fürsorgender Arm nicht überall hinreicht.
Kurzum: Bundesjugendspiele und das Große und Ganze, das uns in diesem Sommer umtreiben sollte, haben eine Menge miteinander zu tun. Derzeit gewinnt dieses Land eine viel zu kleine Zahl von Wettkämpfen jedweder Art, als dass es sich leisten sollte, weitere abzuschaffen, nur weil sie welche sind.“
Dem ist nichts mehr hinzufügen…