UNESCO-Weltbildungsbericht: Führungskräfte als Schlüssel zur Bildungsqualität

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Am 10. Februar wurde in Berlin die deutschsprachige Kurzfassung des UNESCO-Weltbildungsberichts (Global Education Monitoring (GEM) Report 2024/25) vorgestellt. Unter dem Titel „Leadership in der Bildung“ hebt der Bericht die entscheidende Rolle von Führungskräften bei der Weiterentwicklung des Bildungswesens hervor. Er zeigt, wie Schulleitungen und andere Bildungsträger den Wandel vorantreiben und ihre Einrichtungen nachhaltig stärken können.

Bereits die Originalfassung, die im Oktober 2024 veröffentlicht wurde, unterstreicht die Bedeutung gut ausgebildeter Führungspersönlichkeiten für die Qualität von Schulen. Erfolgreiche Schulleitungen setzen klare Ziele, fördern den Lernerfolg, stärken die Zusammenarbeit im Schulalltag und investieren in die Personalentwicklung. Allerdings sind ihre Möglichkeiten oft durch eingeschränkte Entscheidungsbefugnisse limitiert. Hinzu kommt, dass Verwaltungsaufgaben einen erheblichen Teil der Arbeitszeit beanspruchen. Der Bericht fordert daher von Politik und Verwaltung eine stärkere Unterstützung für pädagogische Führungskräfte.

Empfehlungen des Weltbildungsberichts

Um die Rolle von Führungskräften im Bildungswesen zu stärken und Schulsysteme nachhaltig zu verbessern, gibt die UNESCO vier zentrale Empfehlungen:

  1. Vertrauen und Handlungsspielraum schaffen
    Schulleitungen benötigen ausreichend Entscheidungsfreiheit und Ressourcen, um ihre Schulen gezielt weiterzuentwickeln und die Bildungsqualität langfristig zu sichern.
  2. Gezielte Auswahl, Förderung und Anerkennung
    Kompetente Führungskräfte sollten durch transparente Auswahlverfahren identifiziert und durch gezielte Aus- und Weiterbildungen auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. Zudem müssen klare Standards für Leadership definiert und gute Leistungen anerkannt werden.
  3. Kooperative Führung fördern
    Erfolgreiche Schulleitungen setzen auf Zusammenarbeit. Bildung gelingt besonders dort, wo Lehrkräfte und Schüler sowie Eltern aktiv in die Gestaltung des Schulalltags eingebunden werden.
  4. Investitionen in Führungskräfte auf Systemebene
    Auch in Bildungsbehörden müssen Führungskompetenzen gezielt gefördert werden – durch strukturierte Auswahlprozesse, Fortbildungen und eine stärkere Unterstützung der Schulen anstelle reiner Kontrollmechanismen.

Ich bin versucht, einen fünften Punkt hinzuzufügen:

  1. Fokus auf Wissensvermittlung statt politischer Einflussnahme
    Der zentrale Auftrag von Schulen muss die Vermittlung fundierten Wissens und darauf basierenden Denkens bleiben. Schulleitungen sollten darauf achten, dass politische Agenden den Bildungsauftrag nicht überlagern.

So wird die Bedeutung einer sachlichen und unabhängigen Bildungspolitik hervor gehoben, die sich auf die fachliche und persönliche Entwicklung der Schüler konzentriert.

Hans-Peter Hörner

Links:

UNESCO-Weltbildungsbericht_2024-25_Kurzfassung-Web.pdf

Weltbildungsbericht: Bedeutung von Führungskräften in der Bildung hervorgehoben – KulturPort.De — Follow Arts ~ Online-Magazin

Präsentation des UNESCO-Weltbildungsberichts 2024/25 – Deutsche UNESCO-Kommission

Weltbildungsbericht: Bedeutung von Führungskräften in der Bildung hervorgehoben | BMZ