Angesichts der katastrophalen Ergebnisse des IQB-Bildungstrend 2024, der am 16. Oktober 2025 in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, erkennt CDU-Bundesbildungsministerin Karin Prien einen Wendepunkt, den sie als Weckruf verstanden haben will. Die Frage hierbei ist, wie oft muss der Weckruf erschallen, bevor die Dinge verändert werden und die Ursachen des dramatischen Bildungsverfalls beim Namen genannt werden?
Um der attestierten Bildungsmisere zu entgehen, fordert Prien: „Darum möchte ich Bund, Länder und Kommunen aufrufen, im engen Schulterschluss zu handeln – gemeinsam mit Kitas, Schulen und Familien.“ – Lehrer, Schüler, Eltern sollen es also wieder einmal richten. Der steuerfinanzierte Bund, die Länder und Kommunen, die angesichts der Migrationspolitik ohnehin bis zur Schmerzgrenze belastet sind, sollen ebenfalls ran. Dabei wäre zu allererst die Bundesministerin selbst, beziehungsweise sind es auch alle mit Bildung und Kultur befassten Landespolitiker, die an der Verbesserung der Zustände mitzuwirken haben.
Denn diese sind in der Tat besorgniserregend: Besonders in den Fächern Mathematik und Chemie sind 2024 die Anteile „der Neuntklässler, die in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern die abschlussbezogenen Anforderungen der Bildungsstandards nicht erfüllen“, exorbitant gestiegen. Die Autoren der Studie bewerten den Leistungsrückgang als „deutlich zu hoch“. Die negativen Trends im erreichten Kompetenzniveau betreffen nicht nur Jugendliche des unteren Leistungsniveaus, sie betreffen auch die Schüler, die den Mittleren Schulabschluss (MSA) oder einen höheren Abschluss im Visier haben – rund 34 Prozent aller Neuntklässler erreichen den Mindeststandard für den Mittleren Schulabschluss (MSA) NICHT. Für Gymnasiasten gilt das Gleiche. Dabei „hat sich das erreichte Kompetenzniveau weitgehend unabhängig vom sozioökonomischen und zuwanderungsbezogenen Hintergrund der Jugendlichen verringert.“ Das heißt wohl im Klartext: Nahezu alle sind mittlerweile gleich schlecht, und es liegt die Vermutung nahe, dass die Langsamsten wieder einmal das Tempo bestimmt haben. Denn ganz offensichtlich wurden die Leistungsstandards im Schulalltag abgesenkt, damit alle in Richtung Schulabschluss steuern können. Damit hat man vordergründig drei Dinge überdeckt: Erstens die Nachwirkungen der Corona-Krise, die von IQB-Forschern ausdrücklich als schädlich erwähnt werden, zweitens das Fluten der Schulen mit zum Teil integrationsunwilligen, unserer Kultur fremd gegenüberstehenden Schülern und drittens den Willen der politischen Linken, über billige Schulabschlüsse Sozialunterschiede nivellieren zu wollen.
Die Situation ist verfahren und guter Rat teuer. Zuallererst wäre meines Erachtens eine Befähigungspyramide bei den Schülern anzuerkennen, dann wäre auch die Frage zu prüfen, ob jeder hierzulande das Abitur haben muss. Handwerk und verwandte Bereiche müssen attraktiver gestaltet und das pädagogische Rüstzeug muss auf Effizienz geprüft werden. Vielleicht sind tradierte Verfahren nicht von vornherein die schlechteren? Was vor dem Hintergrund des Bildungstrends völlig überflüssig erscheint, ist die Diskussion über den Demokratieunterricht, der letztlich nur eine Indoktrinationsplattform für diejenigen bieten soll, die „unsere Demokratie“ retten wollen.
Hans-Peter Hörner
Links:
https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/iqb-bildungstrend-die-wichtigsten-ergebnisse/
IQB-Bildungstrend 2024 – IQB Homepage
https://www.kmk.org/aktuelles/artikelansicht/licht-und-schatten-im-iqb-bildungstrend-2024.html
https://www.tagesschau.de/wissen/bildungstrend-2024-100.html