Die IU Internationale Hochschule, eine staatlich anerkannte und akkreditierte Privathochschule, hat am 3. Dezember 2024 den „IU Lernreport 2024: So lernt Deutschland“ veröffentlicht. Die Studie beleuchtet zentrale Fragen rund um Bildung und Lernverhalten. Dafür wurden 2.512 Menschen zwischen 16 und 65 Jahren in Deutschland befragt – repräsentativ nach Alter und Geschlecht.
Lebenslanges Lernen als Priorität – Eine deutliche Mehrheit von 89,2 Prozent der Befragten betont die Bedeutung des lebenslangen Lernens: Sie halten es für sehr oder eher wichtig. Doch wie gelingt Lernen im Alltag, und was beeinflusst dabei die Menschen?
Generation Z: Lernen in der Smartphone-Welt – Besonders die Generation Z (bis 25 Jahre) sieht sich Herausforderungen gegenüber. Für 63,6 Prozent dieser Altersgruppe ist das Smartphone der größte Störfaktor beim Lernen. Hinzu kommt die Ablenkung durch Social-Media-Plattformen, die ebenfalls eine zentrale Rolle spielen. Im Vergleich dazu fühlen sich insgesamt 35,3 Prozent aller Befragten durch soziale Medien gestört.
Digitale Medien im Fokus der Generation Y – Die Generation Y (26 bis 40 Jahre) setzt hingegen stärker auf digitale Lernmethoden: 68,8 Prozent dieser Altersgruppe nutzen regelmäßig Videos, Podcasts oder Hörbücher, um neues Wissen zu erwerben. Zudem zeigt die Studie, dass mehr als die Hälfte (54,5 Prozent) von ihnen KI-Technologien in Bildungskontexten positiv bewerten – sei es in der Schule, im Studium oder bei Weiterbildungen.
Warum Menschen lernen: Motivation und Ziele – Fast die Hälfte der Befragten nennt persönliche Weiterentwicklung und Neugier als Hauptmotivationen für das Lernen. Konkret geben 47,3 Prozent an, dass Interesse an einem bestimmten Thema sie antreibt. Für knapp 30 Prozent steht das Lernen im beruflichen Kontext im Vordergrund, während etwa 19 Prozent dies im Rahmen von Schule, Studium oder Ausbildung tun. Dennoch gibt etwa ein Drittel der Befragten an, momentan nicht zu lernen. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Zeitmangel, fehlende Motivation, Stress, gesundheitliche Probleme oder finanzielle Hindernisse.
Lernzeit und Konzentrationsspanne – Die Studie zeigt auch, wie lange Menschen sich auf Lernaufgaben konzentrieren können: Etwa die Hälfte der Befragten schafft ein bis zwei Stunden am Stück, 17 Prozent bleiben bis zu 30 Minuten fokussiert. Lediglich 14 Prozent geben an, drei bis vier Stunden am Stück lernen zu können.
IU-Professorin Ulrike Lichtinger: „Neugier und Liebe zum Lernen sind ein mächtiger intrinsischer Antrieb des Menschen und echtes Interesse am Thema ist wesentlich für das Dranbleiben. […] Im Idealfall und besonders nachhaltig lernen Menschen, wenn sie es wollen und nicht, wenn sie es müssen.“ Der Blick auf die Ergebnisse zeige, dass die Medienkompetenz und Konzentrationsfähigkeit der jüngeren Generation zu fördern sei, so Lichtinger.
Links:
Lernreport 2024: Wie und warum lernen Menschen in Deutschland? – Forschung & Lehre