Quelle: Facebook.com
Anlässlich der „Jugend-forscht-Preisverleihung“ holte der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Schlag gegen die Trump-Regierung aus. Nun sollte man meinen, dass tagespolitische Regierungsarbeit nicht zur Stellenbeschreibung des Bundespräsidenten gehört. Vielmehr hat er die Hauptaufgabe, die Bundesrepublik Deutschland im positiven Sinne also reputationsfördernd sowohl im Inland als auch im Ausland zu präsentieren.
Doch Steinmeier kann seine sozialistisch indoktrinären Ambitionen trotz des hohen Amtes nicht ablegen. Unnachsichtig hat er ganz offenkundig nicht nur die Corona-Maßnahmengegner, die AfD-Wähler, die Freiheitlichen aller Orten, sondern auch die konservativ-patriotischen Republikaner in den USA zum persönlichen Feindbild erklärt. Anstatt die bundesrepublikanische Gesellschaft zu einen, zu versöhnen, gießt Steinmeier immer wieder Öl ins Feuer. Für den deutschen Bundespräsidenten war offenbar das Ausrufen des Goldenen Zeitalters für die Staaten und der „Revolution des gesunden Menschenverstandes“ durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump zu viel des Guten. Denn man hätte sich im Rahmen der „Jugend-forscht-Preisverleihung“ auch einfach nur freuen können. Nämlich darüber, dass trotz des bildungspolitischen Niedergangs der Bundesrepublik noch genügend Begabte die schulischen und wissenschaftlichen Standards hierzulande mit ihren Begabungen und ihrem Fleiß hochzuhalten bemüht sind.
Zwei Thüringer Schüler – 17 und 18 Jahre alt – wurden für ihre KI-basierte Software, mit der schulische Leistungen offenbar transparenter und fairer beurteilt werden können, ausgezeichnet. Ein Hamburger (17) erhielt einen Preis für eine mobile Forschungsboje zur Erfassung von Umweltdaten in Gewässern. Tichys Einblick berichtet: „Zehn weitere Schüler aus Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurden ausgezeichnet, und zwar als Bundessieger in den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik.“
Trotzdem rief Frank-Walter Steinmeier, dessen Amtszeit gottlob im März 2027 enden wird, „zur Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit auf“ – Stoßrichtung USA. Laut Redemanuskript sagte der Bundespräsident vor rund tausend geladenen Gästen: „Das weltweit anerkannteste, hochleistungsfähige Wissenschafts- und Universitätssystem der USA droht in der Mühle von Populismus und Kampf gegen das sogenannte Establishment leichtfertig zerrieben zu werden.“ Und, um das Ganze noch zu toppen: „ Der Feinderklärung an die freie Wissenschaft müssen wir uns in Deutschland entgegenstellen!“
Das wäre lustig, wenn es nicht traurig wäre. Denn das geistige Klima an den deutschen Unis ist von weltanschaulicher Intoleranz und damit verbundenen Repressalien gegen „Unbequeme“ gekennzeichnet. Schon vor fünf Jahren empfanden „viele deutsche Hochschullehrer das Meinungsklima an deutschen Universitäten als einengend und intolerant“, wie die Welt im Februar 2020 berichtete.
Rigide moralische Standards und formelle oder informelle Vorgaben zur Political Correctness scheinen für ein knappes Drittel der Hochschullehrer in Lehre und Forschung einschränkend zu wirken. Die Rede ist auch von einem „als intolerant empfundenen Meinungsklima an den Universitäten, vor allem in politischen, religiösen und Genderfragen. So sind etwa 79 Prozent der Hochschullehrer der Meinung, es müsse erlaubt sein, einen Rechtspopulisten zu einer Podiumsdiskussion einzuladen. 74 Prozent glauben aber, damit in der Universität auf erheblichen Widerstand zu stoßen – entweder durch die Studierenden oder die Universitätsleitung. Anders bei der Einladung eines Linkspopulisten, die 84 Prozent der Hochschullehrer befürworten würden. Hier rechnen nur 21 Prozent mit Widerstand.“ Ganze 13 Prozent gaben an, dass es unmöglich sei wegen der Political Correctness bestimmten Forschungsfragen nachzugehen.
Vor der eigenen Tür zu kehren – das stünde Steinmeier gut an, wie ich meine.
Zur Info: „Frank-Walter der Spalter“ wurde von Josef Kraus hier https://www.tichyseinblick.de/meinungen/steinmeier-buchmesse-leipzig/ verwendet.
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