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Auch das frühere Deutsche Studentenwerk ist in gewisser Hinsicht ein Opfer der sprachpolizeilichen Gender-Maßnahmen geworden, denn es heißt jetzt Deutsches Studierendenwerk (DSW). Immerhin verfügt der Dachverband der woke-gegenderten und dennoch traditionsreichen ursprünglich studentischen Selbsthilfevereine über eine akademisch fachkundige Präsidentin. Die Medizinerin und Psychotherapeutin Beate Schücking äußerte sich anlässlich einer Jubiläumsveranstaltung ganz unbefangen zum mentalen Zustand der deutschen Studentenschaft. Dies im Zusammenhang mit den politisch-sozialen Entwicklungen als da wären: der Ukraine-Krieg, die Corona-Krise, die Inflation sowie die Auswirkungen des Klimawandels. All dies hätte große Einfluss auf die mentale Befindlichkeit der Studenten und wenn man bedenkt, dass einen der ganze medial hochgekochte Wahnsinn selbst oft genug bedrückt, ist das mehr als glaubhaft.
Die Professorin und frühere, erste Leipziger Universitätsrektorin sieht völlig zu Recht, dass die Studenten in Deutschland vor großen Herausforderungen stehen. Sie macht diese Einsicht nicht einmal am lähmenden Konformitätsdruck im akademisch links-rot-ökologischen Milieu fest. Auch nicht am Verlust der akademischen Freiheiten durch die Verschulung der Studiengänge nach Bologna. Oder gar an den beruflichen Zukunftsaussichten, die durch die Deindustrialisierung Deutschlands wie sie von der unsäglichen Ampel-Regierung voran getrieben wird, immer schlechter werden. Nein, Beate Schücking beruft sich beispielsweise auf eine Studie der Universitätsklinik Leipzig im Frühjahr 2022, bei der fast 5.500 Studierende in Sachsen online befragt wurden. Damals gaben fast zwei Drittel „der Studierenden klinisch relevante Krankheitszeichen an, darunter Depressionssymptome (35,5 Prozent) und Angststörungen (31,1 Prozent).“ Die im Jahr 2021 vorher erhobenen Ergebnisse der 22. Sozialerhebung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden, haben diese „alarmierende Entwicklung“ im Vorfeld bestätigt.
In ihrem Vortrag anlässlich des 50-jährigen Bestehens der psychologischen Beratungsstelle des Studierendenwerks Kassel erklärt die Professorin: „Knapp 24 Prozent der Studierenden in Deutschland gaben an, gesundheitlich beeinträchtigt zu sein. Bezogen auf alle Studierenden berichten knapp 16 Prozent von mindestens einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, die sich erschwerend auf ihr Studium auswirkt. Mit großem Abstand am weitesten verbreitet sind psychische Erkrankungen, die von 65 Prozent der Studierenden mit studienerschwerender Beeinträchtigung angeben wurden. Ihr Anteil ist damit von 2016 bis 2021 um 11 Prozent angewachsen! Der Gesundheitsreport der Techniker-Krankenkasse 2023 ergibt zudem, dass der Anteil der Studierenden, die Antidepressiva verordnet bekamen, von 2019 auf 2022 um 30 Prozent gestiegen ist. Damit erhielten Studierende deutlich häufiger Antidepressiva als gleichaltrige Erwerbspersonen.“ Besonders interessant, dass die dreijährige Ausnahmesituation der sogenannten Corona-„Pandemie“ immer noch mit ihren negativen Einflüsse auf die psychische Gesundheit der Studenten Wirkung zeigt. Professorin Schücking: „Um es auf den Punkt zu bringen: Unsere Hochschulen stehen vor einer deutlichen Mental-Health-Krise der Studierenden.“
Diese Zahlen muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Ein Viertel der deutschen Studenten ist gesundheitlich beeinträchtigt. Die mentale Gesundheit des akademischen Führungsnachwuchses in diesem Land ist in weiten Teilen geschädigt, wobei hier – und das weiß ich als ehemaliger Suchtinformationslehrer – die Dunkelziffer deutlich höher liegen wird, als die Studien aufweisen. Neben den psychotherapeutischen Angeboten etwa des DWS sollte den Studenten allerdings auch bewusst werden, dass ein Festhalten an unpolitischen oder politisch linken Positionen genau das ermöglicht, was ihnen das Leben schwer macht. Denn mit einer freiheitlichen Politik insgesamt und einer entsprechenden Bildungspolitik hätten bestimmte Auswüchse nie statt gefunden.
Quelle: DSW: Key-Note Schüking 50 Jahre PBS STW Kassel 2024 (studierendenwerke.de)