Bild von Freepik.
Schulsport spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Er bietet nicht nur körperliche Aktivität, sondern hat auch eine Vielzahl von positiven Auswirkungen auf die ganzheitliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Zum Beispiel die gesundheitlichen Vorteile durch regelmäßige körperliche Aktivität. Der Schulsport bietet den Schülern die Möglichkeit, sich regelmäßig zu bewegen, ihre Ausdauer, Kraft und Flexibilität zu verbessern und somit das Risiko von Übergewicht und damit verbundenen gesundheitlichen Problemen wie Diabetes, Herzerkrankungen und Haltungsschäden zu verringern. Das Ergebnis des internationalen Bewegungszeugnisses 2022 der TU München zeigt, dass Kinder in Deutschland zu viel sitzen und sich zu wenig bewegen. Deutschland bekam deshalb bezüglich der international verglichenen Sportlichkeit nur die Note 4-: „Laut Studie gehen nur 40 bis 65 Prozent der Kinder und Jugendlichen regelmäßig zu Fuß zur Schule oder nutzen ein Fahrrad. Knapp vierzig Prozent der Kinder gaben an, dass sich ihre körperliche Fitness in der Corona-Pandemie verschlechtert habe.“
Grund genug, um die motorischen Fähigkeiten zu fördern. Denn die Entwicklung motorischer Fähigkeiten wie Koordination, Gleichgewicht, Geschicklichkeit und Reaktionsfähigkeit durch verschiedene Sportarten und Übungen haben auch Auswirkungen auf andere Bereiche des Lebens, wie zum Beispiel die alltäglichen Bewegungen oder die Teilnahme an anderen Freizeitaktivitäten. Zusätzlich bietet der Schulsport eine hervorragende Möglichkeit, soziale Kompetenzen zu entwickeln. Beim Mannschaftssport lernen die Schüler, im Team zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen und sich gegenseitig zu unterstützen. Sie lernen, fair zu spielen, Konflikte zu lösen und mit Niederlagen umzugehen. Diese sozialen Fähigkeiten sind auch im späteren Leben von großer Bedeutung, sei es im Beruf oder in zwischenmenschlichen Beziehungen. Durch den Schulsport können die Schüler ihr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl steigern. Sie lernen, ihre Fähigkeiten einzuschätzen, Ziele zu setzen und hart zu arbeiten, um diese zu erreichen. Erfolgserlebnisse im Sport stärken das Selbstvertrauen und geben den Schülern ein positives Selbstbild. Auch das Überwinden von Herausforderungen und die Bewältigung von Misserfolgen im Sport tragen zur Entwicklung von Resilienz und Durchhaltevermögen bei. Zusätzlich bietet der Schulsport die Möglichkeit, Stress und Aggressionen abzubauen und das psychische Wohlbefinden zu verbessern.
Der Schulsport ist also nicht nur irgendeine weitere Unterrichtsstunde, sondern hat eine Vielzahl von positiven Effekten auf die physische, motorische, soziale und psychische Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Trotzdem musste das Internet-Portal der Kinder- und Jugendhilfe im September 2021 eine aktuelle Schulsport-Studie in Deutschland anmahnen. Zur Begründung heißt es auf der Website: „Zum Forschungsstand lässt sich konstatieren, dass die letzte große Schulsport-Studie „SPRINT“ aus dem Jahr 2006 stammt und somit keine aktuellen Überblicksdaten vorliegen. Vereinzelt gibt es länderspezifische Erhebungen und viele kleinere Untersuchungen zum Schulsport, die im Band „Empirie des Schulsports“ (2020) […] bilanziert worden sind. Hinzu kommen gesundheits- und leistungsbezogene Daten aus grundlegenden Kinder- und Jugendsport-Studien wie „MoMo“, „KiGGS“ etc. […] Angesichts eines solchen Flickenteppichs der Schulsportforschung und angesichts deutlicher Veränderungen in der Schul- und Sportentwicklung sowie in der Lebens- und Bewegungswelt von Schüler/-innen – zuletzt unter massiven Einschränkungen der Corona-Pandemie – zeigt sich ein markantes empirisches Defizit zur Beurteilung der aktuellen Lage des Schulsports in Deutschland.“
Da ist es wenig hilfreich, wenn der linke Kulturkampf nun auch Einzug in die Bundesjugendspiele hält. Dass diese nun ‚Wettbewerb‘ und nicht mehr ‚Wettkampf‘ sein sollen, ist nicht nur in sprachlicher Hinsicht eine sinnfreie Verweichlichung. Wenn klare Leistungsvorgaben nicht mehr erfüllt werden sollen oder diese überhaupt nicht mehr gemessen werden, dann sind am Ende alle gleich schlecht. Und zusätzlich übergewichtig, ehrgeizlos und auf andere Art und Weise gesundheitsgefährdet. Das ist vielleicht für linke leistungsferne Weltbeglücker ein erstrebenswerter Zustand, für das Werden und Wachsen unserer Kinder ist es aber fatal. Kein Sport ohne Leistung!