Der Philologenverband Nordrhein-Westfalen (PhV NRW) begrüßt die Entscheidung des Bundeslandes Bremen zum Thema Smartphoneverbot

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Blog
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Quelle: FreePik.com

Nach einer Pressemitteilung vom 16.05.2025 soll es in NRW so sein, wie in der Hansestadt. Dabei stützt sich der Verband auf eine Umfrage, in der sich große Teile der Eltern für eine klare und landesweite Regelung aussprechen. Kehrt etwa langsam Vernunft ein in den deutschen Schulbetrieb?

Die Entscheidung des Bundeslandes Bremen zeugt jedenfalls – ausgerechnet in der politisch links dominierten Hansestadt – von einer gewissen Konsequenz. Die Handynutzung an Grundschulen und in der Sekundarstufe I wird generell untersagt, beziehungsweise müssen die Geräte ausgeschaltet in der Tasche bleiben. Ausnahmen soll es nur in Einzelfällen geben, wenn dies zum Beispiel aus medizinischen Gründen notwendig ist. Auch andere Bundesländer wie Hessen haben sich für Verbote entschieden – zumindest, wenn die Geräte privat während der Unterrichtszeit genutzt werden sollen. Auch Bayern hat die private Nutzung untersagt.

Aus Sicht des PhV NRW ist dies ein längst überfälliger Schritt hin zu mehr Konzentration, besseren Lernbedingungen und einem stärkeren sozialen Miteinander an den Schulen. Der Verband fordert die nordrhein-westfälische Landesregierung daher noch einmal nachdrücklich auf, diesem Beispiel zu folgen und ebenfalls eine landesweit einheitliche Regelung zum Umgang mit Mobiltelefonen an Schulen einzuführen. Das NRW-Schulministerium überlässt es den Schulen hingegen, individuelle Regelungen zu treffen. Diese sollen bis Herbst verbindlich erarbeitet werden.

Das kritisiert der PhV deutlich: „Es ist nicht richtig, Schulen in dieser Frage allein zu lassen“, sagt die PhV-Vorsitzende Mistler. „Ein landesweites privates Smartphonenutzungsverbot während der Unterrichtszeit schafft Klarheit und entlastet Schulleitungen, Lehrkräfte und die gesamte Schulgemeinschaft.“ Aus pädagogischer Sicht sei klar, dass eine unreglementierte private Handynutzung im Schulalltag die Lernatmosphäre beeinträchtigt, Schülerinnen und Schüler ablenkt und soziale Probleme verschärft, so Mistler.

Die Verbandsvorsitzende betont, dass es nur um eine sinnvolle Begrenzung der privaten Handynutzung im Unterricht gehe. Offenbar sind politische Lösungen in der leidigen Frage möglich. Dass sich auch viele Eltern ein Smartphonenutzungsverbot wünschen, zeigt eine aktuelle Umfrage der KED (Katholische Elternschaft Deutschlands) NRW. Rund 74 Prozent der Befragten 10.000 Eltern hat sich für ein Nutzungsverbot während des Unterrichts ausgesprochen. An öffentlichen Gymnasien liegt die Zahl der Verbotsbefürworter bei 90%.

Vielleicht erste Hoffnungszeichen für eine Abkehr von den digitalen und schädlichen Verblödungstrends im Schulalltag.

Hans-Peter Hörner