Bildungspolitik in den letzten zehn Jahren völlig gescheitert

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Quelle: INSM-Bildungsmonitor 2023

Die von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanzierte „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) hat Ende August den „INSM-Bildungsmonitor 2023“ herausgebracht. Das sich selbst als überparteiliche Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bezeichnende Initiative wirbt „für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik.“

Der INSM-Bildungsmonitor 2023 unterzieht die Bundesländer einem Bildungscheck, stellt also die Frage nach einem Ranking der Bildungssysteme bundesweit und länderbezogen.
Auf der Website, wird festgestellt, dass in die seit 2004 jährlich erstellte Studie 98 Indikatoren ein fließen: „Das reicht von der Zahl der Schulabbrecher pro Bundesland bis zur Zahl der frisch gekürten Doktoren, die von einer Universität kommen.“ Aber auch „[Welches Land] hat sich verbessert? Wo gibt es in Kindergarten, Schule, Lehre und Hochschule Änderungsbedarf?“ und so weiter.

Aus Anlass der Veröffentlichung bringt es die Pressemitteilung des INSM gleich auf den Punkt: „Das Bildungsniveau in Deutschland hat sich in den vergangenen zehn Jahren dramatisch verschlechtert. Vor allem in den Bereichen Schulqualität, Integration und Bildungsarmut gibt es negative Entwicklungen.“ Dies ist offenbar das Ergebnis der Langzeitanalyse bei der auch Studienautoren des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) beteiligt waren. Christina Anger ist Forschungsgruppenleiterin im IW, sie kommentiert im Handelsblatt-Interview die Entwicklung: „Das hat zwei Gründe. Zum einen ist da die starke Zuwanderung der vergangenen Jahre. Es ist eine große Herausforderung, die Kinder, die nicht so gut Deutsch sprechen und zu Hause oft nicht so gut gefördert werden können, in das Schulsystem zu integrieren. Zum anderen hat die Coronapandemie deutliche Spuren hinterlassen. Die Bildungsschere zwischen Schülerinnen und Schülern aus sozial starken und schwachen Haushalten hat sich weiter geöffnet, da die Kinder während den Schulschließungen zu Hause ganz unterschiedlich gefördert wurden. Gerade die Kinder, die in dieser Zeit viel Unterstützung gebraucht hätten, haben sie nicht erhalten. Die Auswirkungen sehen wir jetzt.“

Besonders große Herausforderungen sehen die Studienautoren bei den drei Schlusslichtern Brandenburg, Berlin und Bremen. Denn im aktuellen Ländervergleich haben Sachsen, Bayern und Thüringen wieder am besten abgeschnitten. Tja, und ganz nebenbei: „Baden-Württemberg, aktuell auf Platz 5 im Ländervergleich, hat gegenüber 2013 am deutlichsten verloren.“

IW-Studienautor Axel Plünnecke hat analysiert, dass die Probleme entsanden, weil „die Schülerschaft in den vergangenen Jahren deutlich heterogener wurde, ein steigender Anteil zu Hause nicht Deutsch spricht oder nur wenige Bücher im Haushalt besitzt. Die Folge: Die Ergebnisse von Kindern aus Haushalten mit Migrationshintergrund oder von bildungsfernen Haushalten sind besonders stark gesunken.“ Internationale Vergleiche würden zeigen, dass es Deutschland am wenigsten gelingt, „den Bildungserfolg von der familiären Herkunft zu entkoppeln.“

Während die Forscher des IW Köln fordern, dass es mehr Schulautonomie, einen Ausbau der frühkindlichen Bildung, individualisierte Förderung und effizientere Verwaltungsstrukturen geben müsse, wünscht sich INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben eine „Zeitenwende in der Bildungspolitik“.
Alsleben: „Bildung ist der Schlüssel, um Deutschland aus der Abwärtsspirale zu holen.“ Er meint: „Die Herausforderungen durch massive Zuwanderung haben leider auch viele Schulen überfordert. Die Länder müssen umsteuern und viel mehr in frühkindliche Bildung investieren. Wir brauchen eine Vorschulpflicht für alle, die nicht oder schlecht Deutsch sprechen.“
Weil Sprache und Bildungserfolg zusammenhängen, hatte die AfD das „Guten Schulstart“-Gesetz in Baden-Württemberg initiiert. Immerhin brauchen mittlerweile 70 % aller Kinder Sprachförderung und 20 % mehr Kinder erreichen die Regelstandards nicht. Das völlige Scheitern der grünen Bildungspolitik ist offensichtlich. Dabei hat jeder junge Mensch das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung. Wer die Lösungen von Kernaufgaben ideologisiert, muss in der Bildungspolitik total versagen.