Hilfe! Hilfe! Der „Fachkräftemangel“ steht vor der Tür. Aber nicht nur jetzt, sondern schon seit Jahren. Und weil er immer noch dort steht, fragt man sich, was bisher dagegen unternommen wurde. Offenbar nichts, obwohl die seinerzeitige Kanzlerin dem Mangel durch Massenimmigration Abhilfe schaffen wollte. Antifa-Versteherin Faeser tutet mittlerweile in das gleiche Horn. Das Beheben der Fachkräftemangelsituation war eines der Argumente, 2015 die Grenzen unsres Landes weit zu öffnen. Fachkräfte aller Länder sollten sich in Deutschland vereinigen. Fachkräfte aus Afghanistan, dem Irak, Syrien und aus anderen für ihre Fachkräfteausbildung bestens bekannten Nationen. Erst als der erstaunte deutsche Michel erfuhr, dass eine Fachkräfteausbildung in den genannten Ländern nicht zwangsläufig mit der Fähigkeit des Schreibens und Lesens gekoppelt ist, kam er ins Grübeln. Doch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge macht den Regelfall zur Ausnahme: „… auch bei Zugewanderten gibt es Menschen, die nicht ausreichend lesen und schreiben können.“
Der Hamburger Universitäts-Präsident Dieter Lenzen, dagegen – so schreibt die Welt 2016 – „sieht wegen des Bildungsniveaus vieler Flüchtlinge erhebliche Integrationsprobleme auf Deutschland zukommen. […] Das Problem sind die 65 Prozent eines Altersjahrgangs, die nach den Pisa-Tests nur auf Stufe eins des Leseverstehens operieren können.“ Und weiter: Es „sei davon auszugehen, dass etwa zwei Drittel der Flüchtlinge aus den Hauptherkunftsländern keinen berufsqualifizierenden Bildungsabschluss haben.“
Damit wird der sogenannte Fachkräftemangel eigentlich als ideologisch aufgeladener Kampfbegriff entlarvt; seine Behebung durch Masseneinwanderung sowieso. Und auf dem Webportal karrierebibel.de lesen wir im Mai 2021, dass eine Studie der Bundesagentur für Arbeit (BA) sage: „Nein […]. Es existiere kein flächendeckender Fachkräftemangel in Deutschland. Vereinzelte Engpässe stellte die BA in der Baubranche, bei technischen Berufen sowie bei Gesundheits- und Pflegeberufen fest.“ Auch in den MINT-Fächern ist die Situation besorgniserregend. Doch grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Arbeitgeber im Interesse der produzierenden Betriebe eine frei verfügbare, in gewisser Hinsicht existentiell erpressbare Niedriglohnarbeiterschaft wünschen und das Thema angesichts drohender Rezessionsszenarien wieder auf den Tisch legen. Andererseits ist der Linken jedes Mittel recht, um die gewachsenen Strukturen unseres Landes für einen öko-sozialen Umbau abzureißen. Dass der allergrößte und wirklich ernst zu nehmende Fachkräftemangel derjenige von Lehrkräften an unsren Schulen ist, geht den Politikern nicht auf. Denn Bildungspolitik war, ist und bleibt ein Terrain, auf dem man nur mittel- bis langfristig die Wählergunst erwerben kann. Und das ist für die Berufspolitikerkaste in Deutschland wegen der geforderten Leistungsnachweise völlig uninteressant.