Stänkern gegen die Stimme der Vernunft

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Eigentlich war es so sicher wie das berühmte „Amen in der Kirche“. Aber seit der Kinderpsychiater Michael Winterhoff als Bestsellerautor reüssiert („Warum unsere Kinder Tyrannen werden“) herrscht Unruhe im Lager der reformpädagogischen Tagträumer und der linken Kaputt-Erzieher. Während Ärzte, die willfährig Corona-Impfschäden verursachten, hierzulande „kein Schwein“ interessieren, wird dem unangepassten Winterhoff ein schmuddeliges Pädophilenimage angehängt. Aber nicht nur das ist Bestandteil der sattsam bekannten medialen Hinrichtungswerkzeuge, auch der Angriff über inhaltliches Herabwürdigen läuft nach bewährtem Muster: Schlichte Botschaften werden dem Psychiater unterstellt, aber auch ein „ganz bestimmtes Menschenbild und der Wunsch nach einer Veränderung der Gesellschaft, hin zu mehr autoritärem Denken im Umgang mit Kindern“. Zeit-Redakteur Martin Spiewak sieht in Winterhoffs Büchern sogar einen „düsteren pädagogischen Pessimismus, der das ganze Werk des Autors durchzieht“, eine „Pädagogik zum Gruseln“. Für Spiewak ist Winterhoff denn auch der „Thilo Sarrazin der Erziehung“.

Wenn man nicht schon öfter miterlebt hätte, wie erfolgreich derartige Anwürfe aus der links-intellektuellen Tiefebene sind, könnte man eigentlich lachen. Dumm für die progressive Pädgagogenmeute: Die Bücher Winterhoffs verkaufen sich offenbar auch noch ausgezeichnet, was die Konkurrenten im Erziehungsratgebermarkt zum Schäumen bringt. Der Hannoveraner Jugendpsychiater Oliver Dierssen im Spiegel: „Winterhoffs Bücher sind zu hart geschrieben, als wolle er damit nur glänzen: Er bezeichnet Kinder teilweise als Monster, spricht ihnen bis zum achten Lebensjahr eine eigene Persönlichkeitsentwicklung ab. Er stellt die Gefühle von Kindern infrage.“ Dierssen gibt dagegen geschickter, er holt sich seine Lorbeeren beim Mainstream ab. Für ihn „ist ‚Maßregeln‘ übrigens ein Wort, das im Umgang mit Kindern nichts zu suchen hat. Es ist ein altes Wort, das Autorität verkörpert und nicht Gleichwürdigkeit. Eine schon fast politische Frage“, wie er 2019 twittert. Er hat auch den kleinen Denunziantenratgeber für Corona-Masken-Verweigerer verfasst: „„Wenn deine Mitschülerin die Maske falsch aufsetzt, gefährdet sie die Gesundheit von dir und anderen. Das ist schlimm!“, schreibt Dierssen, aber: „[…] für dieses Problem bist du nicht zuständig.“ In der Klasse müsse jemand anders aufpassen, dass wirklich alle ihre Maske tragen, und das sei die Lehrerin.“ (zitiert nach Dr. Dierssen läßt die Maske fallen (jungefreiheit.de))