Kinder werden immer dicker, Schulsport immer „dünner“

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Eines der Stiefkinder der deutschen Bildungspolitik ist erwiesenermaßen der Schulsport. Er leidet nicht nur unter einer desolaten Sportinfrastruktur an den Schulen – also maroden Turnhallen und Sportplätzen – sowie an den aktuell circa 40.000 fehlenden Lehrern. Der Schulsport ist, wie die sportliche Betätigung heutzutage insgesamt, ins auch von Corona begünstigte Hintertreffen geraten. Das führt zur fatalen Zunahme von Übergewichtigen unter den Kindern.

2014 meldete Heinzpeter Mühl vom Vorstand der AOK Bremen/Bremerhaven, dass sich die Zahl der übergewichtigen Kinder in 15 Jahren bundesweit auf 1,9 Millionen verdoppelt habe. Und die von der WHO 2020 durchgeführte Studie „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC) belegt dies für die jüngste Zeit noch einmal besonders eindrucksvoll. Ergebnis: Jeder fünfte Jugendliche in Deutschland ist zu dick. 18 Prozent der Mädchen und 14 Prozent der Jungen wurden als übergewichtig eingestuft. Bei Mädchen stieg dieser Wert im Vergleich des letzten Surveys 2014 nochmal um fünf Prozent.

Nun kann man von der WHO nach dem sogenannten „Pandemie“-Geschehen halten, was man will, die von dort ausgesprochene Bewegungsempfehlung für Kinder und Jugendliche, die am Tag bei 60 Minuten körperlicher Aktivität liegt, scheint absolut plausibel. Denn körperliche Aktivität ist für Kinder und Jugendliche enorm wichtig. Der WHO zufolge liegt die Bewegungsempfehlung für Kinder und Jugendliche am Tag bei 60 Minuten körperlicher Aktivität. Die Sporthochschule Köln schreibt auf ihrer Homepage: „Die Zeit, die Kinder und Jugendliche in der Schule verbringen, wird immer länger. […] Damit bildet die Schule derzeit das zentrale Setting, in dem Kinder und Jugendliche einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Die zentrale Bedeutung dieses Settings macht deutlich, dass die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in diesem System nicht vernachlässigt werden darf. Neben den meist knapp zwei Stunden Schulsport als Unterrichtsfach können weitere Bewegungsangebote das Erreichen eines gesundheitsförderlichen Bewegungsverhaltens begünstigen.“