Gender oder Wissenschaft – das ist hier die Frage

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Es ist absolut in Ordnung, wenn man sich in brennender Sorge um das Lehrniveau an den deutschen Hochschulen und den geistigen Zustand mancher Studenten befindet. Das zeigt der Vorfall rund um einen abgesagten Vortrag an der Humboldt-Universität in Berlin (HU).

Die Biologin Marie-Luise Vollbrecht sollte an diesem Lehrinstitut der Bundeshauptstadt anlässlich der
„Langen Nacht der Wissenschaften 2022“ einen Vortrag zum Thema „Geschlecht ist nicht gleich Geschlecht. Sex, Gender und warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt“ halten. Weil die im Vortragsthema anklingende „These von der Zweigeschlechtlichkeit“ „unwissenschaftlich, menschenverachtend, sowie queer- und trans*feindlich“ sei, wurde der Abend mit Frau Vollbrecht nach diversen Protesten abgesagt. Man hatte seitens der Uni-Leitung Angst vor angekündigten massiven Störungen und gewalttätigen Ausschreitungen.

Eine Studentin der Humboldt-Uni hält denn auch fest: „Es ist erschreckend und ein alarmierendes Warnsignal, dass eine Universität, welche ein Ort für Fortschritt, Wissenschaft und freiheitliches Denken sein sollte, heute einen wissenschaftlichen Vortrag aufgrund politisch-ideologischer Proteste absagt.“ Deborah Ryszka berichtet auf der Plattform achgut.com vom feuilletonistischen Essay „Gendern? Nein, danke!“
Max Haberichs: „So bringt Haberich es bereits im Vorwort auf den Punkt: „Wir haben sogar eine gewaltige Neurose. Es ist die Besessenheit mit unseren Genitalien“. Diese Obsession sei das Übel unserer Zeit.“
Und Schamlosigkeit ist nach Freud eine Schwester der Dummheit. Josef Kraus meint daran gewissermaßen anknüpfend, dass „Bildungseinrichtungen jedenfalls mehr und mehr in die Rolle der gesamtgesellschaftlichen Dummheiten-Verhinderungs-Institutionen“ geraten (sollten). Ein bis dato frommer Wunsch, wie die Humboldt-Universität im Griff der Gender-Radikalisten zeigt. Was wäre passiert, wenn die somalisch-amerikanische Menschenrechtsaktivistin Ayaan Hirsi Ali einen Vortrag zur „idiotischsten Ideologie, die die Welt je gesehen hat“, der Gender-Ideologie, angeboten hätte? Die freie Rede und das Recht auf wissenschaftliche Freiheit, wichtige Traditionsbestandteile der deutschen Universitätsidentität sind – nicht nur in Berlin – längst flöten gegangen. Ein Rettungspaket für die deutsche Hochschulbildung müsste jedenfalls dringend bereits außerhalb der Campus unserer Almae matres ansetzen.