Fachkräftemangel – Ideologischer Kampfbegriff in der Zeitschleife

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Interessanterweise lebten in der Bundesrepublik 2021 etwa 172.000 indische Staatsbürger, ihre Anzahl hat sich seit 2011 mehr als verdreifacht. Die „Welt“ berichtete im Oktober 2021, dass die indischen Mitbürger an der Spitze der Gehaltspyramide stehen: „Ihr Medianmonatslohn in Vollzeit beträgt 4824 Euro. Das sind fast 1300 Euro mehr, als Deutsche hierzulande im Mittel verdienen. […] Seit 2012 sind viele Akademiker aus Drittstaaten nach Deutschland gekommen, um die Fachkräftelücke zu schließen – insbesondere Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Ingenieure, die sogenannte MINT-Berufe ausüben. Diese sind in der Regel überdurchschnittlich gut bezahlt.“ Und doch wurde jüngst zwischen Indien und der Bundesrepublik ein Mobilitätsabkommen geschlossen, um Visaerteilungen für hochqualifizierte Inder zu erleichtern, und es wird weiter und immer wieder über Fachkräftemangel geklagt. Bildungsexperte Josef Kraus vermutet, dass der Fachkräftemangel seine Ursachen in einem links-ideologiebasierten Akademisierungswahn hat. Der Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes schreibt schon 2017 in „Tichys Einblick“: „Reicht es nicht, dass wir im Jahr 1996 noch 267.000 Studienanfänger hatten und es zwanzig Jahre später, im Jahr 2016, 506.000, also fast doppelt so viele, waren? Ist es noch „normal“, dass wir seit 2014 mehr Studienanfänger haben als junge Leute, die eine berufliche Bildung anfangen?“

Jakob Osman schrieb ebenfalls 2017 im „manager magazin“ unter der Überschrift „Das Märchen vom Fachkräftemangel“, dass es zwar einen realen Fachkräftemangel gäbe, „[n]ur betrifft dieser meist nicht irgendwelche Studiengänge, sondern Berufe, die keine große Lobby hinter sich haben: Erzieher, Pflegekräfte, Maschinenbauer, Handwerker und viele mehr. Hier hat es die Politik versäumt zu reagieren. Gerade am Beispiel der Pflegebranche sieht man, wie verzweifelt die Lage ist. Unsere Gesellschaft wird immer älter, die Menschen werden pflegebedürftiger und der Job für die Pfleger wird immer härter. Aufgrund des Kostendrucks wird am Gehalt der Fachkräfte gespart. Eine Problematik, die nach den völlig unsinnigen „Pandemie“-Bekämpfungsmaßnahmen an zusätzlicher Brisanz gewonnen hat.  

Jakob Osman konnte feststellen, dass der Fachkräftemangel bei Ingenieuren so nicht existiert. Denn selbst die Agentur für Arbeit sagte, dass „auf 100 gemeldete offene Stellen rechnerisch 174 arbeitslose Experten der Maschinen- und Fahrzeugtechnik kommen. Warum also wird sich so viel Mühe gegeben einen Fachkräftemangel zu prognostizieren?“ Die Antwort Osmans: „Je mehr Fachkräfte auf den Markt strömen, desto niedriger kann ich das Lohnniveau halten.“ In dieser Situation kann man allerdings auch von einem willfährigen Entgegenkommen der rot-grünen Politakteure sprechen. Die Polit-Propagandisten à la Faeser für den Import von 400.000 Fachkräften aus dem Ausland übersehen, dass im Jahr 2022 13,5 Prozent arbeitslose Ausländer in Lohn und Brot zu bringen wären.

Abgesehen davon wollen viele ausländische Fachkräfte gar nicht in das Land der Moralweltmeister. Chris Pyak, Geschäftsführer von Immigrant Spirit, einer Agentur für arbeitssuchende Epats [Expatriates], meint laut „Focus“: „Niemand, wirklich niemand, träumt davon nach Deutschland zu ziehen.“  Auf der anderen Seite lag laut Initiative einprozent im Sommer 2021 der Wanderungssaldo bei -28.356 Deutschen, die ins Ausland gingen. Tendenz steigend.