Linksextremismus wird in Schulen ausgeblendet

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Auf dem linken Auge blind

„Das Deutsche Schulportal der Robert Bosch Stiftung als größte deutschsprachige Onlineplattform zu den Themen Schulentwicklung und Unterrichtsentwicklung“ bietet gelegentlich interessante Anregungen und Beiträge. Die Eigendarstellung verpflichtet zu Qualität: „Getragen vom Erfahrungsschatz zahlreicher mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneter Schulen bietet das Deutsche Schulportal vor allem Praxisimpulse und Informationen für pädagogische Fachkräfte und alle, die sich für gute Schulen in Deutschland einsetzen.“
Nun hat sich aber genau diese mit hohem Eigenanspruch ausgestatte Online-Initiative nicht entblödet, jüngst elf Stolpersteine mit Vermeidungskonzept beim Umgang von Lehrkräften ausgerechnet mit Rechtsextremismus darzustellen. Es handelt sich um einen Auszug aus dem Buch „Politische Bildung in reaktionären Zeiten“ von Rico Behrens, Anja Besand und Stefan Breuer. Anstatt politisch saubere Definitionen von Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus, politisch-religiösen „Ismen“ aller Art und vor allem des überaus bedrohlichen Linksextremismus zu entwerfen, üben sich die Verfasser des tendenziösen Beitrags darin, die neuesten Behauptungen des Verfassungsschutzpräsidenten Haldenwang (CDU) und der Bundesinnenministerin Faeser (SPD) zu kolportieren.

Ist das hilfreich? Ja. Denn es zeigt dem aufmerksam lesenden Lehrer, wie weit die politische Indoktrination in der Schule bereits wirken will. Immerhin ist Autorin Anja Besand als Professorin für Didaktik der Politischen Bildung an der Technischen Universität Dresden angestellt und forscht im Bereich der „Demokratievermittlung“. Anstatt sachlich auf politisch radikale und totalitäre Bewegungen einzugehen und somit auf die bedrohlichen Islamisierungs- und damit verbundenen Antisemitismus-Tendenzen hinzuweisen, folgt das Autorenteam gehorsam den imaginierten Rechtsextremismus-Gefahren des letzten Bundesverfassungsschutzberichts, auch „Faeser-Haldenwang-Bericht“ genannt. Der Bericht, so ist in der Presse zu lesen, versucht, „den Rechtsextremismus als größeres Übel neben dem Linksextremismus zu positionieren. Das Linksextremismus-Potenzial liegt nämlich derzeit bei 34.700 Personen in Deutschland (nach Abzug von Mehrfachmitgliedschaften), davon 10.300 gewaltorientiert. 34.700 Linksextremisten gegen 33.900 Rechtsextremisten in Deutschland – aber wie sähe diese Statistik aus, zöge man die „neu gewonnenen“ Verbände wie die JA oder auch die ideologisch nicht deckungsgleichen Reichsbürger davon ab? Das Verhältnis wäre nicht mehr 3:3, sondern nur noch 3:2.“

Mit ihrem Beitrag „11 Stolpersteine – Was Lehrkräfte im Umgang mit Rechtsextremismus vermeiden sollten“ haben die drei Autoren auf „Das Deutsche Schulportal“ die Wirklichkeit an deutschen Schulen jedenfalls ausgeblendet, beziehungsweise versucht, ins von linker Seite goutierte Gegenteil zu verkehren.